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Ob Klassiker oder Uraufführung, das Grazer Schauspielhaus gibt in Sachen Theater in der Murmetropole den Ton an. Ein Besuch ist auf jeden Fall ratenswert, auch wenn man noch so kurz in Graz ist, denn durch progressive Inszenierungen mit humoristischem Touch hat man als Zuseher im Schauspielhaus eigenentlich immer seine helle Freude.
Warum sind die Reihen im Grazer Schauspielhaus eigentlich fast immer alle besetzt? Tja, weil die Inszenierungen im Schauspielhaus wirklich sehenswert sind. Althergebrachte Klassiker werden mit frischem Wind versehen und komplett neue Stücke ebenso zeitgenössisch inszeniert. Viel zum Ruf hat auch Anna Badora beigetragen, die seit 2006 die künstlerische Leitung des Schauspielhauses über hat. Jetzt hört man allerdings, dass ihre Tage im Schauspielhaus Graz gezählt sind, und sie nur mehr bis zur Saison 2015/16 in Graz bleibt, danach widmet sie sich dem Volkstheater Wien. Nichtsdestotrotz hat sie einiges für das Grazer Theater getan und wird auch in den kommenden zwei Saisonen noch ihre Fußspuren in Graz hinterlassen.
Graz hat was die Schauspielerei anbelangt, einige ganz besondere Gusto-Stückerl parat. Schon früh haben bekannte Persönlichkeiten wie Johann Nestroy das Schauspielhaus geprägt. Koryphäen wie Peter Simonischek, August Schmölzer Helmuth Lohner und Michael Ostrowski gaben immer wieder Gastauftritte in Graz zum Besten. Auch das „Stamm-Ensemble“ zu denen zum Beispiel Steffi Krautz oder Franz Solar gehören ist eine Wucht. Die Fotos, die man sowohl auf den Theater Plakaten als auch auf der Website und auf Facebook bestaunen kann, sind übrigens von den bekannten Grazer Fotografen Lupi Spuma gemacht und sind jede Saison wieder neu, anders und aufregend konzipiert.
Das Schauspielhaus wurde in den Jahren 1774 bis 1776 (Rekordbauzeit!) und von Joseph Hueber geplant. Damals wurde es noch landständisches Theater genannt. Nach einem Brand zu Weihnachten 1823 (tolles Weihnachtsgeschenk! NICHT!) wurde es wieder aufgebaut und zum Happy-Birthday des damaligen Kaisers Fanz I wiedereröffnet. Heute steht der dreigeschössige Baublock mit spätklassizistischer Fassadengestaltung und edlem rot-gold-weiß im Innenraum stolz am Freiheitsplatz. Täglich wird auf der großen Fahne gezeigt, was denn heute „gegeben“ wird. Zu jedem Stück gibt es auch immer gute Fotos von Lupi Spuma. Da es immer wieder ein besonderes Erlebnis ist, sich ein Stück im Schauspielhaus anzusehen. Am besten auch noch ganz spontan und ohne vorzureservieren mit Restkarte, haben wir einen Besuch im Schauspielhaus sogar in unsere App Graz Secrets integriert.
Neue Stücke wie Niemandsland oder Thalerhof erfreuen das Stammpublikum und natürlich das Ensemble besonders, denn neben Klassikern wie „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ beziehungsweise „Gott des Gemetzels“ oder „Cabaret“ zeigt der Spielplan auch, dass man in Graz gerne Neues wagt.
Bild: © Schauspielhaus Graz